Versagen


Die Tage vergingen, plätscherten still und leise wie ein kleines Rinnsal dahin. Nichts wurde besser, doch vieles schlechter. Das Geschäft lief schlecht, niemand schien bedarf an Seife zu haben und so wollte sich mein Geldbeutel nicht füllen. Dabei war ich hier her gekommen um meiner Familie zu beweisen, dass auch ich als Frau vollkommen auf mich allein gestellt etwas erreichen konnte. Ja dass wir unseren Reichtum mehren und ein Imperium errichten könnten. Einen gorweiten Handel mit Seife. Ohne Konkurrenz und zu Preisen die wir bestimmten. Mein Vater, meine Familie wollte davon nichts hören. Also pilgerte ich durch Gor und landete hier in Nadria, weit im Norden fast schon in Spuckweite zu den Wilden.
Doch schien hier alles so schwer zu sein. Die Händler denen ich die benötigten Rohstoffe abkaufen wollt, schienen mich nicht ganz ernst zu nehmen. Manch lüsternen Blick spürte ich in meinem Nacken und so fürchtete ich bald an der Kette eines Sklavenhändlers zu enden. Die Tage und Nächte vergingen und meine Sorgen wuchsen. Bald schon sah ich meinen Geldbeutel seines Zweckes beraubt, statt klingende Münzen fand sich nur stickige Luft darin. Niemand wollte meine Seife, egal wie sehr ich sie auch anpries. So war bald mein ganzes Geld ausgegeben und die nächste fällige Miete für mein Haus nicht aufzubringen.
Also verließ ich Nadria still und heimlich, resigniert und in Sorge ob meiner Schulden, machte ich mich auf den Heimweg, zurück in den Schoß der Familie.
Ich hatte kläglich versagt und ich fürchtete die Strafe die man mir auferlegen würde. Doch ich würde sie ertragen und vielleicht irgendwann einen Neuanfang wagen.

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