Es sollte nicht einfach werden in
dieser mir fremden Stadt, nicht eine Münze fand sich in meinem
Besitz, nicht einmal einen Geldbeutel konnte ich mein Eigen nennen.
Das ich Seiferin war, musste ich verheimlichen, hatte ich doch Furcht
jemand aus Kamras könnte mich hier ausfindig machen. Also log ich
und erzählte jedem der es nicht hören wollte, ich wäre aus Kargash
und unsere Karawane ach Norden wäre von Räubern überfallen worden.
So hätte ich zwar all mein hab und Gut, nicht aber meine Freiheit
verloren. Damit waren die Neugierigen befriedigt, doch mein Hunger
nicht gestillt. Mittlerweile von oben bis unten verdreckt, ernährte
ich mich von allem was ich stehlen oder erbetteln konnte. Nicht
einmal Insekten, die des Nachts in dunklen Ecken mit mir das Lager
teilten, waren vor mir sicher. Noch waren es nur Früchte und hin und
wieder ein Brot, doch sah ich Tag ein Tag aus all die vielen Menschen
in ihren kostbaren Gewändern, wie förmlich unter der schweren Last
ihrer Geldbeutel in die Knie gingen. Gewiss wäre es eine gute Tat,
sie von ihrer Last zu befreien, auf dass sie wieder mit geraden
Rücken über die Welt wandern mögen. Es war ein kleiner Lichtblick,
ein warmer Lichtstrahl der über sanft über meine Wange strich, doch
die Nächte waren kühl und noch war mein Hunger nicht groß genug,
mein Stolz noch nicht gebrochen. Noch konnte ich mich der Verlockung
der klirrenden Münzen erwehren.
Doch die Münzen der Arer klangen
verlockend.
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