Die Katakomben von Ar

Ich war soweit, der Hunger war groß genug und der große Markt von Ar sandte verführerische Düfte. Angelockt von den Kostbarkeiten die dort für klingende feilgeboten wurden, stolperte ich fast über eine Holzfass, welches umringt von wenigen Stühlen mir unbekannte rote Früchte darbot. Nur wenige Augenblicke später drückte ich diese an mich, raffte meinen Rock und eilte mit meiner Beute davon. Als ich um die ecke bog in eine Seitengasse und mich in Sicherheit wog, hörte ich ein fernes rufen, irgendein Kerl hatte ich mich wohl beobachtet und schien nun Freude daran zu haben, dies mir und allen die in der Nähe waren kundzutun. Einen Moment lang lähmte mich die Furcht vor Strafe, doch wenige Ecken weiter in einer dunklen Gasse, übernahm der Hunger der mich trieb das Kommando. Fleischig und süß fühlte sich die Frucht auf meiner Zunge an, mein Magen füllte sich zum ersten mal seit langem und so bemerkte ich die gestalten im dunklen zunächst nicht. Ein Kerl begleitet von einer Sklavin, dessen Stimme es war, die mich am Markt kurz erschreckte. Die Stimme drohte mir, doch bot sie mir auch ein Geschäft an. Wissen, Informationen aus den Katakomben, gegen einen vollen Magen, mir war zwar nicht klar was dieser Mann dort unten suchte, doch versprach er mir Speis und Trank. Und ein knurrender Magen stellt nicht viele Fragen.
Also stieg ich hinab in die Katakomben, ich kam mir vor wie eine Forscherin, welche in unbekannten Höhlen nach kostbaren Schätzen sucht. Gespannt und durch den Rat der Sklavin, nicht ohne Dolch dort hinunter zu klettern, auch ein wenig besorgt, stieg ich die Leitern hinab und stolperte an den Wänden entlang in die Dunkelheit. Ein Licht in der Ferne lockte mich an, eine Fackel einsam und allein, lies meine Augen sehen und das leise knistern der Flamme wirkte beruhigend. So stolperte ich durch die Gänge, die nur von wenigen verlausten Weibern bevölkert schienen, nichts interessantes fand sich, bis einer der Gänge bergauf führte. Steiler und steiler ging es voran, bis ich vor einer Leiter stand, welche mich hinauf in ein Haus führte, eine große Halle welche kostbar eingerichtet war. Der Gedanke das eine oder andere Ding an mich zu nehmend erstarb als ich Schritte vernahm und mich eiligst wieder in die Katakomben zurück zog. Viel hatte ich nicht heraus gefunden, aber für eine warme Mahlzeit würde diese Information wohl ausreichen.

Comments

  1. Hi - eine sehr schöne Schilderung aus den Gossen! Habe Dein Blog auch mal verlinkt!

    Gruß aus Ar, Luc

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