Lurius con Jad der Großzügige

Das Hauen und Stechen der hohen Kasten füllte allmählich meinen nicht vorhandenen Geldbeutel, bald jeder zweite Kerl schien nach Informationen zu suchen und drückte mir fast für nichts seine Kupfermünzen in die Hand. Bald schon streckte ich meine offene Hand aus, sobald ein Mann in meine Nähe kam, so auch fast bei dem Jüngling der mir in den Katakomben über den Weg lief. Der hatte sich hier unten verirrt war mein erster Gedanke und würde er meine Hilfe benötigen, dann müsste er seinen Geldbeutel zücken. Er war noch sehr jung,wirkte wenig sicher, doch war er ein Mann und so war ich zunächst noch etwas vorsichtig. Ich war um meinen Schatz, die goldene Kette des Stadthalters besorgt, stellte mir vor wie der Knabe sie mir abnahm und mich in meinem Elend zurückließ, so hielt ich meinen Beutel krampfhaft fest und lenkte so erst recht seine Aufmerksamkeit darauf. Seinen drängenden Fragen nachgebend, lüftete ich das Geheimnis und naiv wie ich in diesem Moment war, bot ich ihm das Schmuckstück an. Er aber wollte sie nicht, vermutlich war sein Geldbeutel nicht schwer genug, doch wüsste er jemanden, einen Interessenten. Also zeigte ich ihm den Weg aus den Katakomben, nicht ohne eine Bezahlung zu kassieren und wir vertagten das Geschäft auf später.
Zwischenzeitlich nahm ich noch einem anderen Kerl seine Münzen ab und hielt mich so ein wenig über Wasser. Fast schon zweifelte ich daran den Jüngling wieder zu sehen, als er in Begleitung plötzlich vor mir stand. Schnell kamen wir auf die Kette zu sprechen und fast schon sabbernd vor Gier folgte ich ihnen. Es waren Seeleute aus Cos und so wurde es eine lange Reise in die Ungewissheit. Bald schon, ich zählte die Nächte nicht die wir unterwegs waren, berührten meine Füße zum ersten mal in meinem Leben den staubigen Boden von Cos. Energisch zerrten die beiden mich hinter her, als hätten sie Furcht das ihr fetter Fisch, jetzt kurz vor dem Ziel, noch von der Angel gehen könnte. Irritiert genoss ich diesen sanften Zwang, bis wir endlich vor einer von außen wenig beeindruckend wirkenden Villa standen, doch verschlug mir der Anblick des Innenraums fast den Atem. Eingeschüchtert von all der Pracht und wurde ich vor dem Ubar geführt, den die beiden voller Ehrfurcht grüßten. Ich die ich von Politik nur wenig verstand, war dies doch die Sache der Männer, grüße ihn zwar mit Respekt, doch konnte ich ihn nicht wirklich einschätzen. Zunächst überließ ich den Seefahrern das Reden, bis der Ubar mich ansprach und ich ihm die Kette zeigt und erklärte, wie sie in meinen Besitz gelang. Ich fühlte Angst an meinen Rücken hinaufklettern, furcht als Belohnung einen eisernen Kragen um den Hals zu bekommen, oder gar schlimmeres. So lauerte ich mit zunehmender Ungeduld auf die Dinge die da kommen, malte mir schon das schlimmst mögliche Schicksal und lauschte halb gelangweilt dem Gespräch zwischen dem Ubar und dem älteren Seemann. Der Ubar lobte auch mit unendlich langen Worten den Jüngling und fragte diesen nach Dingen die mich nicht interessierten. Ich wollte nur wissen, Gold oder Eisen. Schließlich wurde das Gespräch in für mich wichtige Bereiche gelenkt und zu meiner Überraschung fiel die Belohnung größer aus als ich es mir in meinen Träumen gewünscht hatte, das Gewicht der Kette in Gold und Silber, als Lohn für meine Dienste und letztendlich auch als Anreiz für die Zukunft. Vor Freude konnte ich mich kaum beherrschen, ich besaß nun auf einen Schlag mehr als in meinem bisherigen Leben zusammen, ich würde zurück nach Ar gehen und Auge und Ohr des Ubars sein.

Comments

  1. Ein guter Teil der unverhofften Großzügigkeit dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass die Unwissenheit über das Geschehen in Ar den guten Lurius seit ein paar Hand fast in den Wahnsinn getrieben hatte. *schmunzelt*

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  2. Dann war er sicher nicht erfreut vom Tod des Stadthalters zu erfahren, aber wenigstens konnte Ambra das wichtigste retten^^.

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