Am Scheideweg

Gestrandet im Nirgendwo, eben stand ich noch auf der Leiter, die wenigen Sprossen die es noch zu erklimmen galt fest im Blick. Nun glitt ich wieder hinab und suchte verzweifelt nach Halt, allein stand ich im Staube Jorts, getreten von tausenden Füßen klebte er sich verzweifelt nach Zweisamkeit sehnend an meinen Schuhen. Einsam und unbeachtet lagen die Wege vor mir, in viele Richtungen lockten mich ihre Stimmen, leise flehende und laute befehlende, doch stellte ich mich taub. Trotzig wie ein kleines Kind, blieb ich stur auf dem Platz stehen und ignorierte das Flüstern in meinem Kopf, sollten sie erst laut rufen, dann würde ich ihnen Gehör schenken. Noch aber war ich nicht fähig mich in eine bestimmte Richtung zu bewegen, zu sehr nagte der Verlust an mir, naiv und von romantischen Vorstellungen geblendet, sah ich mich als Meisterspionin, als die wichtigste Figur im großen Spiel zwischen Cos und Ar. Doch hatte ich nicht mehr zustande gebracht als die Nachricht vom Tod des Tullius con Cos zu bringen und seine blutbefleckte Kette seinem Ubar zu übergeben. Gewiss das Gold, das Silber, die neuen Kleider, all dies half mir mich, aus dem Sumpf in den ich geraten war, zu befreien und die Leiter zu besteigen, die mich hoch hinaus bringen würde. Doch je höher man steigt, um so dünner wird die Luft und dieses Spiel bedarf erfahrene Spieler, will man es gewinnen. Es war zu einfach, nur noch einen passenden Gefährten finden, jemand der noch höher stand und bereit war seine helfenden Hand zu reichen.. Doch gebar das Chaos in Ar nicht nur Möglichkeiten, sondern auch Gefahren, die ich voller Ungeduld übersah. Die Männer von Ar waren beschäftigt, gewiss stritten sie um die Macht und ich musste warten bis sie Zeit hatten, Zeit Ausschau zu halten nach einer Gefährtin. Ich war gewillt zu warten, doch drängte mich meine Langeweile zum handeln, im blinden Glauben an meine goldene Zukunft band ich das Unheil an mich. Vertraute auf die blinde Gier der Männer und übersah, dass die nicht so dumm waren wie ich mir einredete. Ein jeder von ihnen war mächtiger, stärker als ich, diese Erkenntnis traf mich nun hier fern der wohligen Mauern der Städte. Der Weg nach Ar war mir nun für immer versperrt, für Selnar war ich gewiss nicht wichtig genug als das ich dort mit offenen Armen empfangen würde und so begann nun ein neues Spiel mit ungewissen Ausgang.

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