Die Ruhe vor dem Sturm?

Schleppend vergingen die Tage, von grausamer Langeweile geprägt vergingen die Stunden zwischen dem Morgen und der Nacht. Ich hatte mich eingelebt in meine neue Rolle, ich spielte die Bäckerin, obwohl ich mein ganzes Leben lang nie ein einziges genießbares Backwerk hervorzaubern konnte. Aufgewachsen war ich im Schmutz um Sauberkeit zu bringen, zwischen Asche die wir Tag für Tag zu Lauge verarbeiteten, Ölen,Fetten und all den anderen Dingen, die zur Produktion von Seife nötig waren. Und nun, mein Geldbeutel war noch immer prall gefüllt, stand ich einem Teehaus vor und verkaufte nebenher Brot und Kuchen. Ich hoffte auf viele Gäste, vor allem der redseligen Art. Der Ubar von Cos versprach mir Reichtum im Tausch gegen Informationen, Wissen aus und über Ar. Die abtrünnige Stadt, ihre verfluchten Bewohner hatten  die liebkosenden Hand Lurius con Jad ausgeschlagen und suchten nun wie Kinder aufzubegehren und auf eigenen Füßen zu stehen. Kostbares Blut hatten sie vergossen in den Straßen von Ar, den Stadthalter gemeuchelt, sein Weib eingekerkert und ich sah es als meine Aufgabe, meine Pflicht über all ihr Handeln und ihre Vorhaben dem edlen Ubar von Cos zu berichten. Deswegen schien mir das Teehaus ein guter Ort zu sein, meine Ohren offen zu halten, doch schien ein Fluch auf diesem Haus zu liegen, denn nur wenige zudem Fremde verirrten sich in mein Geschäft.
Nichts von Bedeutung brachte ich in Erfahrung, als Spionin mochte ich mich schon fast nicht mehr bezeichnen und als wäre diese Schande nicht schon groß genug, zeigte ich mich unfähig mit einer entlaufenen Kajira fertig zu werden. Nacht um Nacht suchte sie mich mit ihrer grässlichen Stimme heim, immer dann wenn die Wachen von der Müdigkeit übermannt wurden stand sie plötzlich vor mir. Ungehorsam und vollkommen irre hatte sie die Unverschämtheit mich immer und immer wieder zu belästigen, selbst Schläge meinerseits brachten sie nicht dazu endlich Demut zu zeigen. Immerzu faselte sie etwas von Hilfe erhalten und Flucht und wollte nicht verstehen, das mir ihr Schicksal vollkommen egal war, sie war eine Sklavin und hatte sich zu fügen. Bald schon glaubte ich die Priesterkönige wollten mich strafen, ob der Unfähigkeit meinerseits dem Ubar von Cos irgendwelche brauchbaren Informationen zu kommen zu lassen. Bis sich eines Nachts neue Möglichkeiten ergaben, das Schicksal hatte einen recht groben Kerl nach Ar gespült. Und eben war ich noch froh, dass sich endlich ein Mann dem kranken Weib annahm, als ich diesen Fingerzeig erkannte. Es war ein Werkzeug und der Zweck der verrückten Kajira war es in meine Hände zu legen. Er schien mordlüstern, geldgierig und sollte meinen Zwecken dienen, ich erzählte ihm von dem Umbruch in Ar und von den vielen Spionen aus Cos, welche hier noch ihr Unheil treiben und ich machte es ihm schmackhaft jene Geschöpfe in den Staub zu schicken.
Auf diese Weise würde ich Konkurrenten los und wäre die einzige die für Cos in Ar spioniert, zudem könnte ich ihm Ziele weisen die mir genehm wären, wie diesen widerwärtigen Rarir der mich auf unverschämte Art und Weise berührte. In meinen Träumen färbten sich die Mauern Ars blutrot und der Gedanke daran ließ mich Nachts ruhig schlafen.

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