Das Badehaus in der Oase der vier Palmen



Der Gedanke an die ungastlichen Tölpel auf der Insel Waka ließ mich wütend durch den Dschungel eilen. Nicht nach links und nicht nach rechts sehend, nahm ich all die Gefahren die in der Wildnis auf mich lauerten nicht wahr. Entweder war es Glück oder Können, jedenfalls erreichte ohne Zwischenfälle die Wüste und bald auch die Oase der Vier Palmen. Ein schwer beladener Händler empfing mich recht freundlich, endlich war ich wieder in der Zivilisation angelangt und ließ die armseligen Dörfer hinter mich. Die Tage und Nächte in den Wäldern hatten meinen Körper so zerschunden, dass ich dringend das Badehaus aufsuchen musste. Da der Händler mir den Weg wies, war es schnell gefunden und mich in scheinbarer Sicherheit glaubend, schlüpfte ich aus meinen Kleidern und hinein ins warme Bad. Ich genoss die wärme des Wassers, die duftenden Öle und fühlte mich seit Tagen zum ersten mal wie ein Mensch. Plätschernd zogen kleine Wellen durch das Becken und brachen sich an meinem Körper, fast wäre ich ein geschlummert, so sehr entspannte mich die Hitze, als mich eine Kajira aus den Träumen riss. Das blinde Ding hatte mich nicht bemerkt, oder gar mit Absicht übersehen, jedenfalls sammelte in aller Seelenruhe die Handtücher und Kleider ein, derer sie habhaft werden konnte. Auch mein Kleid hatte sie schon in den Fingern als ich aus der Wanne sprang und ihr wütend entgegen trat. Ein großer Knäuel zierte ihrer Hände als ich sie ansprach, erst jetzt bemerkte sie mich und schien verunsichert zu sein. Gewiss half es nicht sie mit harter Stimmer anzugehen, doch hatte sie meine Kleidungsstücke und es lag nicht in meiner Absicht nackt auf die Straße zu treten. Also befahl ich ihr mir mein Kleid herauszugeben und nach kurzem Zerren und einem Geräusch als würde etwas zerreißen, hatte ich es wieder in den Händen. Unfähig wie die Sklavin war hatte sie es halbwegs zerstört und meine Wut kaum unterdrückend, scheuchte ich sie heraus es wieder zu flicken. Nackt stand ich nun hier im Badehaus und malte mir meine Zukunft schon in den düstersten Farben aus, nicht das ich völlig entblößt auf die Straße treten musste. Nach einer halben Ewigkeit kehrte das tölpelhafte Weib zurück, das geflickte Kleid mir reichend, schien sie vollkommen verwirrt zu sein. Ihr Herr oder ihre Herrin, wer auch immer sie an der Kette hatte, waren mit ihr bestraft und dennoch wuchs in mir der Wunsch, eine Entschädigung zu verlangen. Ein wenig erleichtert versuchte ich mein Kleid zu schlüpfen und musste zu meinem Entsetzen feststellen, es war zu eng, das dumme Biest hatte es zwar geflickt, doch auch gleichzeitig enger gemacht. Wenn Dummheit weh tun würde, das Ding würde den ganzen Tag vor Schmerz schreien und so hob ich die Hand um ihr den Tag weiter zu versüßen. Ihr mein Kleid wieder zu werfend, hoffte ich sie würde es diesmal hinbekommen, sonst würde sie bald meine Wut zu spüren bekommen. Abermals musste ich eine Ewigkeit warten bis sie zurückkehrte, diesmal schien sie das Unmögliche wahr gemacht zu haben und reichte mir mein Kleid , was nun ohne Loch war und meinen Körper um schmiegte wie es sich gehört. Jetzt galt es ihren Herren aufzusuchen und ob der Umstände, eine Wiedergutmachung zu fordern.

Der Krieger dem sie gehörte war schnell gefunden, es war einer jener die sich nicht im Rot der Rarii kleidete, aber ich war auch weit im Süden, hier herrschten andere Sitten. Meine Wut war noch nicht abgeklungen und fand nun mit Herrn ein neues Ziel, etwas zu forsch stellte ich mich vor ihm und unterbrachte mit befehlenden Tonfall meine Forderungen. Im Gegensatz zu mir blieb er recht ruhig und erinnerte mich daran, doch erst einmal zu grüßen. Dies überhörte ich zunächst, ich war zu verärgert und wollte ein paar Münzen herausschlagen, letztendlich sogar ein wenig Gewinn erzielen mit der Entschädigung. Doch war dies wohl der erste Mann der mir gewachsen, ja überlegen war, er blieb weiterhin ruhig, doch ließen seine Worte keinerlei Widerspruch zu. Er taxierte mich mit den Augen, ja lobte meine Oberweite und ich wusste augenblicklich woran ich war. Noch versuchte ich es zu ignorieren, aber unterschwellig drohte er mir mit Versklavung und an meinem Rücken kroch die kalte Angst empor. Alles Blut wich aus meinem Gesicht, immer klein lauter werdend antwortete ich auf seine Fragen, er begann mit mir zu spielen, ließ mich vor ihm herumdrehen, so dass er mich von allen Seiten betrachten konnte. Ich schien ihm zu gefallen, doch hatte er wohl einen guten Tag oder keine Zeit, jedenfalls entließ er mich als ich die Begrüßung nachholte, er eine Probe meiner Seife und das versprechen auf Rabatt erhielt. 

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