Informelle Reise III -Insel Waka-

Auf dem Weg weiter nach Süden, ich wollte schon immer einmal die Wüste besuchen, stolperte ich wieder einmal auf die Insel Waka im See Shaba. Eigentlich hätte ich gewarnt sein müssen, endeten doch schon meine letzten Besuche an diesem ungastlichen Ort nicht zu meiner Erbauung. Doch war ich nun ein anderer Mensch und so irrte ich frohen Mutes durch den beängstigend dichten Wald, bis  sich ein kleines schäbiges Dorf aus dem Schatten der Bäume schälte. Ruhig und friedlich lagen die Hütten der Wilden da, es erinnerte mich ein wenig an Jorts, nur noch erbärmlicher. Auch um diesen Ort hatte die Zivilisation einen weiten Bogen gemacht, wie ich alsbald erfahren musste. Zunächst traf ich auf die hiesige Wirtin und es bedarf fast schon scharfer Worte, bis sie sich endlich dazu herab mühte mir einen Tee zu bringen, den sie mir zu meiner Verwunderung gar im Knien servieren wollte. Da ich kein Unmensch bin und auch keine Verwendung für eine Krajia habe, lehnte ich dankend ab und bestellte noch etwas Brot. Man weiß ja nie wie vergammelt all die anderen speisen sind, die solche tumben Dorfbewohner ihren Gästen servieren. Doch war zu meiner Erstaunen selbst das Brot so hart und trocken, dass ich unter Aufwendung meiner ganzen Kraft, die Brotscheiben von ihrer Rinde befreien musste. Unfreundlich und offensichtlich unwillig mich weiter zu bedienen, begann das Weib mich zu beleidigen, sicher wollte sie ihre Ruhe und mich schnellstens loswerden. Doch von solch einfältigen Weibern lasse ich schon lange mich nicht mehr beeindrucken und so war ich bei all dem Gegeifer froh., als der örtliche Sklavenhändler die Szene betrat. Leider war es ein noch viel einfältigerer Mensch, als es die Wirtin schon war. Der typische Mann, der seine Männlichkeit dadurch beweist, selbst beim Tee trinken, mit Schild und Schwert bewaffnet zu sein. Zunächst begann er zu prahlerisch zu erzählen, der einzige Bewaffnete des Dorfes zu sein, es sozusagen ganz allein zu verteidigen, danach begann er von seinem einsamen und langweiligen Leben auf dem Land zu schwärmen. Ich hatte fast erbarmen mit den Beiden und versuchte ihnen das Leben in Ar in all seiner Pracht zu schildern, doch das war vergebend Mühe. Als ich schließlich von dem harten Schicksal der Arer erzählte und dabei verschwieg, dass ich eigentlich vom harten Schicksal der Cosianer bedrückt war, wünschten sie die Strafe der Priesterkönige auf diese Stadt. Schlussendlich konnte ich die bellenden Stimmen der beiden nicht mehr ertragen und entschloss mich, trotz der aufkommenden Nacht das Dorf zu verlassen und mich in die Unsicherheit des Waldes zu begeben. Wieder einmal bestätigten sich meine Vorurteile, die Landbevölkerung war durch und durch verkommen, aber was soll man von solchen aus Inzest entstandenen Gewächs auch anderes erwarten.

Comments